Stets den ersten Platz im Blick
Lampertheim. Klar, dass er die Kandidatenliste der FDP für „die beste Liste aller Parteien“ hält. Nach Auffassung von Spitzenkandidat Fritz Röhrenbeck ist sie von einer Mischung aus Alt und Jung sowie unterschiedlichen sozialen Herkünften geprägt. Bis auf einen seien alle 29 Kandidaten auf der FDP-Liste in Lampertheim geboren und aufgewachsen, unterstreicht Röhrenbeck seine lokalpatriotische Gesinnung. Diese hat ihn vor der letzten Bürgermeisterwahl kurz zucken lassen; doch dann zog er seine Bewerbung noch einmal zurück.
Inzwischen präsentiert sich in den Gremien ein selbstbewusster 29-Jähriger, der sich bei weitem mehr zutraut als den Fraktionsvorsitz seiner Partei, den bislang Thomas Bittner innehatte. Dieser findet sich auf der Kandidatenliste auf Platz neun, während die Fraktionsmitglieder Gernot Diehlmann und Stefanie Teufel die Plätze zwei und drei einnehmen. Auch FDP-Urgestein Helmut Hummel gibt sich mit dem zehnten Rang zufrieden, Gottlieb Ohl mit Platz sechs. Dafür landet die sozialpolitisch aktive Liberale Melanie Krämer auf dem vierten Platz.
Jüngere ziehen nach
Damit ist der Kurs erkennbar: Jüngere Leute sollen in die Verantwortung kommen. Auch soll sich Kompetenz in der vorderen Reihe konzentrieren, etwa Finanzen, Stadtentwicklung und Bauhof bei Stefanie Teufel, Umweltpolitik und städtische Gesellschaften bei Gernot Diehlmann. Gleichwohl möchte der designierte Fraktionsvorsitzende Röhrenbeck nicht auf die plurale Expertise eines Helmut Hummel verzichten. Ihn selbst treibt, wie der 29-Jährige bestätigt, vor allem eines an: „Die Liebe zu meiner Heimatstadt.“ In Lampertheim ist er aufgewachsen, hier hat er eine Familie gegründet und leitet nun ein 90-köpfiges Familienunternehmen.
Seit 2011 Mitglied der FDP-Fraktion im Stadtparlament, hat Fritz Röhrenbeck vor allem auch als Vorsitzender des Stadtentwicklungs-, Energie- und Bauausschusses Führungsambitionen signalisiert. Von den bisherigen Wahlergebnissen fühlt er sich getragen: 2011 und 2016 jeweils auf Rang eins gewählt: Dies lässt auf eine solide Verwurzelung und Vernetzung in der Bürgerschaft schließen.
Der politische Posten eines Ersten Stadtrats reizt Röhrenbeck vor diesem Hintergrund nicht. Er könnte sich eher eine Direktwahl vorstellen, wie sie für den Bürgermeisterposten gilt. Noch hat der studierte Betriebswirt, Geschäftsführer, begeisterte Fußballer und Vater zweier Kinder Zeit, um seiner Liebe zur Heimatstadt weitere Schritte folgen zu lassen. urs
© Südhessen Morgen, Samstag, 30.01.2021
Autor: urs